Das Bild zeigt die Erinnerung an eines der letzten großen Turniere im Jahr 2003
Zum Casino Bericht fehlt noch eine sehr wichtige Beschreibung. Zur Bekräftigung der Feststellung „ Das Casino war etwas Besonderes“ gehört auch noch die Beschreibung des Tennisclubs.
Einiges zur Entwicklung: Bereits im Jahr 1917 ließ der EBV im „Laurwegsfeld“ wohl eine mit der ersten Tennisanlagen im Umkreis bauen. Die Anlage bestand aus einem Tennisplatz mit Teerbelag und aus einem kleinen Fachwerkhaus mit zwei Umkleideräumen und einer Waschgelegenheit.
Auf Initiative von Dieter Albrecht wurde aus der bestehenden Spielergemeinschaft heraus, der ausschließlich EBV Mitarbeiter angehörten, im Jahr 1927 der Tennis-Club „Rot-Weiß 1927“ gegründet. Der Jahresbeitrag betrug immerhin 12 RM. Es gab die strenge Regel: Nur EBV Mitarbeiter und deren Familienangehörige werden als Mitglieder im neuen Verein aufgenommen. Der Zweck des Vereins war die Förderung des Tennissports und der Geselligkeit. Vieles, was für den Spielbetrieb notwendig war, wurde vom EBV gesponsert.
1928 - Erinnerungsfoto an schöne Zeiten für Viele, besonders für die Vier; Der Platz vor dem Fachwerkhäuschen
Ab 1923 wurde vom EBV das Casino Laurweg geplant und in der Nähe des Platzes gebaut. 1927 wurde das Casino in Betrieb genommen und 1954 weiter ausgebaut.
Die Tennisplätze befanden sich seitlich des Casinos, Richtung Roermonder Straße. Hier stand 1954 noch ein Steinhaus, in dem der Platzwart Wolff wohnte, der im Winter aus dem Tennisplatz manchmal eine Eisfläche zauberte.
Sportlich war der Verein ganz oben dabei. Tennis war der weiße Sport, der abgehobene, saubere Sport.
Aufnahmen aus den Jahren 1927 und 1928 zeigen deutlich: das konnten die Mitglieder mit Leben erfüllen.
unten mit Hut >Herr Krekeler, links neben ihm >Änne Scholly, rechts neben ihm >Inge Schmidt, darüber mit Baskenmütze >Herr Feckmann, darüber >Erich Wirth, ganz oben >Marianne Freckmann
Änne Scholly; sie wohnte in dem letzten Haus in der Oststraße gegenüber der Turnhalle.
rechts >Felix Fiseni; er war Markscheider und wohnte mit seiner Familie in den EBV Häusern gegenüber dem Casino in der Kaiserstraße.
1929; u.a. Erich Wirth, Inge Schmidt, Änne Scholly
1929; v.l. Felix Fiseni, Agnes Offergeld, Freckmann, Marie Fiseni, Dankler
1930 wurde ein zweiter Platz gebaut. Der Krieg verursachte von 1941 – 1951 eine Pause . 1953 wurde der Club unter dem Namen Tennis-Club e.V. neu gegründet.
1955 wurden zwei weitere Plätze angelegt. Erst 1980 kamen noch einmal zwei weitere Plätze hinzu. Somit gab es sechs Plätze für mittlerweile 210 aktive Spieler. Zwischenzeitlich wurden auch Nicht-EBV Angehörige als Mitglieder aufgenommen.
Beim Ausbau des Casinos, Mitte der 50er Jahre, wurde für den Club ein Damen- und Herrenumkleideraum mit je einer Dusche, so wie die Mitbenutzung der Toiletten vorgesehen. Der Vorraum der Umkleide wurde als Tischtennisraum genutzt.
Der Zugang zu diesen Räumen befand sich auf der Tennisplatzseite. Die Tennisplätze selbst konnte man nur vom Gelände des Casinos aus erreichen. Hinter dem Tennisplatzgelände war Acker. Die Rehmannstraße wurde erst nach 1960 gebaut.
Ein ehemaliger Geräteschuppen wurde in den 60er Jahren zum provisorischen Clubhaus mit Glasterrasse umgebaut und liebevoll das „Hüttchen“ genannt.
Rohbau neues Clubhaus
1977 wurde ein richtiges Clubhaus mit Küche, Umkleideräumen und Terrasse gebaut. Das Haus wurde vom Verein finanziert; zum großen Teil durch eine Umlage auf alle Mitglieder.
Der Mast mit der Lampe diente im Winter zur Beleuchtung der Eisbahn.
Rechts neben dem neuen Gebäude sind noch Reste des "Hüttchen" mit Anbau.
Im Oktober 1977 wurde das 50jährige im Casino und 2002 das 75jährige Jubiläum im Banker Pfarrheim gefeiert. Fotos von 1977 zeigen einige „Macher“ des Vereins und die sportlichen Spitzen.
Nachwuchs Sorgen hatte der Verein nicht. Das Casino war für die jugendlichen „EBV Kinder“ der Treffpunkt zum täglichen Zusammensein. Dr. Dieter Welty schrieb 2003 über
"Die goldenen 50er" einen lesenswerten Bericht.
Bilder der jugendlichen Spieler aus den 50er Jahren und eine Erfolgsmeldung aus 2005
Dieter Welty
Axel Nawroki, Herbert Phillips
v.l. Günter Plassmann, Manfred Neumann, Dieter Dautzenberg
Die Veränderungen beim EBV seit den 1980er Jahren brachten auch Veränderungen im Verein.
Das Grundstück musste 2003 geräumt werden. Der EBV zahlte eine Abstandsumme, da das Clubhaus durch die Umlage der Mitglieder finanziert worden war.
Es war eine glückliche Fügung, dass der TC Blau Weiß zu diesem Zeitpunkt seine Anlage ausbauen wollte und der TC " Rot Weiß" das nötige Kapital dafür hatte.
Die beiden Vorstände schlossen 2003 den Verschmelzungsvertrag.
Der neue Verein hieß ab sofort Kohlscheider Tennis-Club e.V ( Man verzichtete bewußt auf die Farb-Nennungen Blau Weiß und Rot Weiß.)
Das Zusammenwachsen der Mitglieder und der Mannschaften dauerte erwartungsgemäß eine Zeit, war aber letztlich reibungslos.
Quellen
2020 übergab Dr. Dieter Welty die vorhandenen Unterlagen zum KohIscheider Tennis-Club dem Archiv des Heimatvereins Kohlscheid. Dort sind sie als komplette Sammlung in die Sparte "Vereine" eingereiht.
Die Texte und Fotos zu dem Bericht stammen zum großen Teil aus diesen Unterlagen. Die Bilder sind vorbildlich und übersichtlich mit Angaben zur Herkunft und der abgebildeten Personen beschriftet. Ein Großteil der Bilder wurde bereits digitalisiert.
Dank
Dank gilt Herrn Dr. Dieter Welty für die Hilfe bei der Erstellung des Berichts.
Zu nennen sind aber auch Willi Krass, der 2002 den sehr informativen Bericht "75 Jahre Kohlscheider Tennis-Club" veröffentlichte.
Werner Tillmann verfasste ebenso 2002 eine "Chronik" des Vereins mit vielen Details.
Beide Artikel erschienen in der vereinseigenen Zeitschrift.
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