Der Hof de Crousaz in Vorscheid



Einleitung

Eines Tages kam eine Anfrage aus der Schweiz -  Überraschung – von einer Mitschülerin aus der Parallelklasse der Grundschule. An ihren Namen und an die Josefstraße, wo sie wohnte, konnte ich mich sofort erinnern.  
Wilma de Crousaz
Nach einigen Fragen und Antworten bekam ich ihren Bericht, den sie im Rahmen einer Publikation der Schweizerischen Heraldischen Gesellschaft, Zürich schrieb.
„Es geschah am Langenberg"
Eine Hommage an meine Grosseltern Georges und Katharina de Crousaz-Molls"
Von Wilma Riedi-de Crousaz
Für uns schrieb sie den Bericht über ihre Familie mit Schwerpunkt Kohlscheid.

Die Familie de Crousaz aus Kohlscheid

Ein Streifzug durch Zeit, Generationen und Erinnerungen

Herkunft der Familie

Die Ursprünge der Familie de Crousaz von Trey im Kanton Waadt in der Westschweiz gehen zurück ins 14. Jahrhundert.

Bedeutung des Namens

Corousaz (de Crousaz) ist eine Ortsbezeichnung, die umgesetzt ins Schriftfranzösische Creuse lauten würde (weibliche Form von creux = hohl). (le) Creux (la) Creuse oder mundartliche Entsprechungen finden sich in der Westschweiz häufig als Bezeichnungen von Ortschaften oder Geländestücken. Das «z» bedeutet nie einen Lautwert; es deutet nur an, dass in der Mundart das ‘a‘ unbetont sei. Wahrscheinlich ist es entstanden aus einem notariellen Schnörkel am Wortende.

Erklärung zum Bürgerrecht
In der Schweiz besitzt jede Familie ein Wappen und einen Heimatort. Der Heimatort in der Schweiz ist die Gemeinde, in der ein Bürger das Bürgerrecht besitzt. Dies bedeutet, dass der Heimatort die politische Gemeinde ist, mit der die Bürgerrechte des entsprechenden Kantons und der Eidgenossenschaft verbunden sind. Jeder Schweizer hat einen Heimatort, der in offiziellen Dokumenten wie dem Reisepass vermerkt ist.
In der Alten Eidgenossenschaft, aber auch in zahlreichen anderen früheren Herrschaften, war der Bürgerort der Ort, in dem die Vorfahren gelebt und Rechte und Pflichten erworben hatten und dadurch heimatberechtigt waren. Der Bürgerort war derjenige Ort, in dem ein Bürger Rechte an den gemeinsamen Gütern hatte; dazu gehörten zum Beispiel Allmendweiden und Holzgerechtigkeiten, also geldwerte Vorteile.
Der Bürgerort war es auch, der für seine Bürger aufkommen musste, falls diese verarmten und ihren Lebensunterhalt nicht mehr selbst bestreiten konnten. Daher versuchten im 19. Jahrhundert etliche in finanziellen Schwierigkeiten steckende Schweizer Gemeinden ihre Armen loszuwerden, indem sie ihnen die Überfahrt nach Amerika bezahlten und sie im Gegenzug auf ihr Bürgerrecht verzichten liessen.
Viele Schweizer haben nie im Bürgerort gewohnt. Der Bürgerort muss aber in etlichen Formularen angegeben werden. Lange Zeit wurde am Bürgerort das Familienregister geführt, das Aufschluss über Geburt, Heirat, Tod und Bürgerrecht gab. 2004 wurde dieses durch das Personenregister ersetzt. Der Bürgerort stellt den Heimatschein aus, der bei der Wohngemeinde für die Dauer des Aufenthaltes zu hinterlegen ist.
Der Heimatort ist auf der Identitätskarte und im Pass aufgeführt. Für die Ausübung der politischen Rechte in kantonalen und kommunalen Angelegenheiten ist nicht der Bürgerort, sondern der Wohnsitz massgebend, solange der Bürger in der Schweiz wohnhaft ist.
Wir haben unser Bürgerrecht resp. den Schweizer Pass immer behalten. Das war bis in die dritte Generation kein Problem. Mit der neuen Gesetzänderung konnten auch die Kinder der dritten Generation eine erleichterte Einbürgerung beanspruchen.

Erklärung zum Familienwappen



Auf blauem Hintergrund sitzt eine silberne Taube. Man kann davon ausgehen, dass die Taube eine Friedenstaube darstellt als Botschafter der Ruhe (Friede) nach der Sintflut. (Matthäus X:16). Die Taube ist ein christliches Symbol für ewiges Leben, Reinheit, Liebe, Einfachheit und Aufrichtigkeit mit den höchsten Werten des Abend- und Morgenlandes.

Die Gemeinde Trey

Trey VD liegt auf 576 m ü. M., 6 km südlich des Bezirkshauptorts Payerne (Luftlinie). Das Strassenzeilendorf erstreckt sich auf einer Geländeterrasse am östlichen Talhang der Broye, im östlichen Waadtländer Mittelland.
Mit 314 Einwohnern (Ende 2023) gehört Trey zu den kleinen Gemeinden des Kantons Waadt. Von den Bewohnern sind 87.9 % französischsprachig, 10.3 % deutschsprachig und 0.4 % sprechen Polnisch. Die Bevölkerungszahl von Trey belief sich 1900 noch auf 442 Einwohner. 1924 zählte sie 215 Einwohner, verteilt auf 32 Häuser. Im Lauf des 20. Jahrhunderts hat die Bevölkerung jedoch kontinuierlich abgenommen. In den letzten Jahren ist sie wiederum leicht angestiegen und beträgt heute 314 Personen.

(In der Schweiz steht die Abkürzung  "VD"  für den Kanton Waadt (französisch: Vaud)

Trey VD Hauptstrasse, Heimat von Georges zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Trey VD Umgebung

Familie de Crousaz Trey

In der kleinen Gemeinde gab es zahlreiche Linien der de Crousaz. Einige nannten sich Crausaz oder de Crausaz. Unsere Familie nannte sich immer de Crousaz. Dies ist auch aus allen Dokumenten ersichtlich. Diverse Familienmitglieder waren als Notare und höhere Beamte in der Verwaltung tätig und übernahmen Aufgaben in der Landwirtschaft.
Meine Urgrosseltern waren François (1836 – 1918) und Adèle geborene Bezençon (1848 – 1924), die neun Geschwister hatte. François hingegen war ein Einzelkind. In Trey führte er zusammen mit seinem Vater François (1783 – 1861) einen Landwirtschaftsbetrieb mit Pferden.
Grossvater Georges (1875 – 1952) wuchs zusammen mit acht Geschwistern auf. Drei seiner Geschwister ließen sich in Paris nieder. Ein Bruder emigrierte nach Algerien und blieb dort verschollen. Die drei Schwestern verheirateten sich in der Region resp. eine nach Marseille. Eine Schwester starb bereits sehr jung.
Die Familie bewohnte ein stattliches Bauernhaus. Nachdem die Kinder weitgehend ausgeflogen waren, übersiedelten die Eltern François und Adèle zu ihrer Tochter Elvine in die Nähe von Morges am Genfersee.

Emigration nach Deutschland

In den 1890er Jahren war die Schweiz ein klassisches Auswandererland. Viele Schweizerinnen und Schweizer suchten ihr Glück in der Ferne. Auch Georges. Ob es nun Abenteuerlust war oder ob aus wirtschaftlichen Gründen, bleibe dahingestellt. Vermutlich beides. Georges hatte den Beruf eines Käsers erlernt und die Ecole de Fromages in Moudon besucht. Käser wurden wegen der Qualität ihrer Arbeit im Ausland geschätzt. Zahlreiche Agenturen boten den Auswanderungswilligen Hilfe an, zum Beispiel Dienstleistungen wie Reisevermittlung, Beschaffung von Papieren und Informationen über das Zielland. Ob Georges auch eine solche Agentur in Anspruch nahm, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Für die Agenturen war es sicher ein lukratives Geschäft.
Viele Gedanken gingen ihm auf der Fahrt durch das wilhelminisch geprägte Deutschland durch den Kopf. Würde er seinen Traum verwirklichen können? Vor allem musste er die deutsche Sprache lernen, sich Wörter merken und Sätze aufschreiben.
Auf verschiedenen Gutshöfen in Brandenburg gewann Georges neue Erkenntnisse in der Milch- und Viehwirtschaft, die er sich bei der Arbeit angeeignet und aus Büchern beschafft hatte. Aber die Kühle der norddeutschen Bevölkerung war ein grosser Gegensatz zu den herzlich gesinnten Leuten aus seinem Welschland. Zunehmend fühlte er sich unwohl und entschloss sich zu einer Veränderung.

Georges de Crousaz von Trey VD, 1875 - 1952, Foto: vermutlich Ende der 1980er Jahre; Aufnahme Atelier Hub. Kaiser Aachen

Katharina de Crousaz geborene Molls von Vetschau 1876 - 1944; Foto: Jean Preim Aachen undatiert

Er reiste nach Westen und fand eine Anstellung auf dem «Grossen Hof» nahe der holländischen Grenze in Vetschau, wo er Verantwortung für das gesamte Vieh übernahm. Auf diesem Landwirtschaftsbetrieb wurden Hafer, Roggen, Weizen, Kartoffeln, Futterrüben und Gemüse angebaut. Daneben gab es Stallungen für die Kühe, Zugochsen, Hühner, Gänse und Schweine, dankbare Abnehmer für Küchenabfälle. Es gab auch eine kleine Schafzucht und die Pferde auf der Koppel. Den Pferden gehörte das Herz des Gutsbesitzers.

Im selben Gutshof arbeitete auch die aus dem Dorf stammende Katharina Molls (* 1876) als Köchin. Bald entdeckten die beiden gemeinsame Ziele und heirateten am 20. Oktober 1900 in der Laurentiuskirche in Laurensberg. Nach einer Weile übersiedelten sie nach Kohlscheid, wo Georges auf dem Gutshof Forensberg eine weitere Anstellung fand. Mit der Geburt der Tochter Katharina (Nettchen) am 20. April 1902 war das Glück vollkommen. Auf der Geburtsurkunde wurde Georges als Molkereibesitzer aufgeführt.
Die Familie vergrösserte sich mit der Geburt von Willi am 16. März 1903 und mit Peter am 20. Juni 1904. Am 28. März 1909 erhielt die junge Familie Zuwachs durch meinen Vater Georg Wilhelm.
Zu diesem Zeitpunkt war Georges als Heizer tätig. Was dazwischen passierte resp. warum es zur Aufgabe der Molkerei kam, konnte ich trotz Recherche von Erich Hallmann nicht in Erfahrung bringen. Als zweite Tochter erblickte Adèle am 16. April 1914 das Licht der Welt, kurze Zeit vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Hans schloss am 29. Oktober 1917 den Reigen als Jüngster der Familie. Da war der Weltkrieg in vollem Gange, und die Zeiten waren hart.

Willi, Nettchen, Adele und Hans de Crousaz in der Einfahrt von der Josefstraße zum Haus; undatiert

Der Bauernhof in der Josefstraße

Katharina war sparsam und fleissig und Georges erwies sich als Landwirt mit gutem Gespür für das Wirtschaftliche. Nach dem Tode seiner Eltern hatte er Gelegenheit mit dem geerbten Geld einige tausend Quadratmeter Land in Kohlscheid, Nähe der Josefstraße, damals auch Schönefeld genannt, sowie einige Hektaren Kulturland im Wurmtal und in den "Benden" zu kaufen, das er für den Ackerbau und für die Tierhaltung nutzte. Auch das sogenannte «Trappelebersje», eine ziemlich steile Wiese mit Verbindung vom Wacholder zum Wurmtal, war im Besitz von Georges.

Die Kühe, die er im Wurmtal weiden liess, trugen alle eine Glocke mit Lederband. Das war für die Gegend einzigartig und eine Erinnerung an seine Schweizer Heimat. Leider wurden wegen der grossen Armut die Lederbänder oft gestohlen, um daraus Schuhe herzustellen. 

 

Wurmtal

Georges im Wurmtal in Kohlscheid; Datum unbekannt, ca 1920er Jahre

Im Jahre 1924 bezog die Familie ein Eigenheim mit Stallungen für Kühe, Pferd, Hühner und Kaninchen etc. in der Josefstraße 58, heute "Am Wacholder" genannt. Georges hatte einen großen Teil davon selbst gebaut.
Seine große Liebe galt dem Obstbau. Dieses Wissen hatte er in seiner Heimat im Waadtland erworben. Er pflanzte diverse Apfel-, Birnen-, Pfirsich-, Zwetschgen-, Pflaumen- und Mirabellenbäume. Um die diversen Sorten zu veredeln, besuchte er zahlreiche Bauern in der Region zwecks Austauschs.
Zusätzlich bewirtschaftete Katharina einen großen Garten, in dem sie Kartoffeln, zahlreiche Gemüse- und Beerensorten anpflanzte, was der Familie in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten half, über die Runden zu kommen.

Georges de Crousaz (1875 -1952) im Jahre 1948

Katharina und Georges de Crousaz vor dem Haus in der Josefstraße


Waschtag, Blick über die Obstwiese ins Wurmtal

Die gemeinsamen Jahre hatten Katharina und Georges viel abverlangt und äusserste Sparsamkeit erfordert. Nach dem verlorenen Krieg geriet Deutschland international in Misskredit. Es folgten die Jahre der Inflation und der Weimarer Republik, in der sie wie viele andere ihre Ersparnisse verloren.

Ausbildung der Kinder 

Georges war darauf bedacht, dass seine Kinder eine solide Ausbildung erhalten sollten. Die Söhne Willi, Peter, Georg Wilhelm und Hans erlernten ein Handwerk, während Nettchen und Adele in Aachen die Handelsschule besuchten.
Nettchen übersiedelte bereits in den 1930er Jahren als kaufmännische Angestellte nach Luzern in die Schweiz. Adele, die in den Glaswerken Herzogenrath im Kontor arbeitete, erhielt Ende der 30er Jahre das Angebot, als Konsulatsmitarbeiterin in der Schweizer Botschaft in Bad Godesberg zu arbeiten.
Dadurch kam die Familie an der Josefstrasse während der angespannten Versorgungslage im Zweiten Weltkrieg zu begehrten Lebensmittelpaketen aus der Schweiz.
Nach dem Krieg war Adele in der Bundesverwaltung in Bern tätig. Peter gründete in Würselen ein Speditionsunternehmen. 2013 musste dies jedoch mit 75 Angestellten Insolvenz anmelden. Willi wurde Schlosser, Georg Wilhelm Wagner und später Maschinist. Hans, der Jüngste, erlernte das Bäckerhandwerk. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg erhielt er einen Marschbefehl vom Schweizer Militär. Nach dessen Beendigung im Jahre 1945 wählte er wie seine Schwester Nettchen Luzern ebenfalls als Wohnsitz. Nettchen starb 1985 in Luzern.
Pfingsten 1932
vorne Georges de Crousaz, Katharina de Crousaz, geb Molls
stehend v.l.n.r. Peter, Adele, Georg Wilhelm, Nettchen, Willi. Es fehlt Hans
 

Die Schweiz als Magnet  

Nettchen und Adele besuchten als junge Frauen regelmässig die Tanten im Kanton Waadt. Peter und Willi absolvierten im Zweiten Weltkrieg ihren Einsatz im Schweizer Militär. Zu allen Zeiten bestand eine starke Verbindung zum Land. Der bereits im Jahr 1891 gegründete Schweizer Club in Aachen bot eine weitere Gelegenheit, sich mit Landsleuten auszutauschen. Nach dem Krieg war der aktuelle Präsident maßgeblich daran beteiligt, dass durch die eidgenössische Hilfsaktion Tausende Aachener Kinder gespeist wurden. In einer großen Hilfsaktion sammelte er rund 60.000 Schweizer Franken, um u.a. Medikamente zu kaufen.
In den 1950er Jahren entwickelte sich mit 150 Mitgliedern ein reges Vereinsleben. Mein Vater Georg Wilhelm war ein aktives Mitglied, und wir fehlten fast nie an einer Veranstaltung. Die Betreuung und Information durch das Konsulat waren für unsere Familie von grosser Bedeutung.
Der Schweizer Pass wurde regelmässig von allen Familienmitgliedern erneuert. Eine deutsche Staatsbürgerschaft besassen wir nie. Meine Schwester Käthe und ich besuchten ab Ende der 1950er Jahre jedes Jahr in den Sommerferien die Schweiz. Auf diese Weise lernten wir das Land kennen. Oft durften wir Gast bei befreundeten Familien sein. Diese Aufenthalte verstärkten die Liebe und Bindung zur Schweiz und trugen massgeblich dazu bei, in späteren Jahren unsere Zelte dort aufzuschlagen.
Peter und Willi wurden nach dem Zweiten Weltkrieg vom Militärdienst befreit, mussten jedoch Militärpflichtersatz an die Schweizer Regierung zahlen.


Große Aufregung  

Wie immer, machte Georg Wilhelm einen Rundgang über das grosse Grundstück, teils, um die Entwicklung der Obstbäume resp. der Früchte zu begutachten. Eines Tages kam er ganz aufgeregt zurück. «Wilma, Du darfst jetzt nicht mehr in den unteren Teil der Wiese gehen.»
Er hatte ein grosses Loch entdeckt. Ca. neun Meter tief und etwa drei Meter Durchmesser. Sofort war ihm klar, dass es sich um einen Stolleneinbruch resp. Tagbruch der Grube Gouley handeln musste. Guter Rat war teuer! Sofort benachrichtigte er die Verantwortlichen vom Eschweiler Bergwerksverein (EBV) und der Grube Gouley. Diese kamen, um das Malheur zu begutachten. Es wurde entschieden, das Loch mit Erde zuzuschütten. Nicht daran zu denken, wenn ich bei meinen Streifzügen durch die Wiese hinein gefallen wäre.


Die weitere Entwicklung und Rückkehr der Familie

Die Grossmutter Katharina de Crousaz geb. Molls wurde im Oktober 1944 beim Beschuss der Alliierten durch einen Granatsplitter in der Nähe des Hauses tödlich verletzt. Georges lebte in den folgenden Jahren im Haus mit der Familie von Georg Wilhelm, widmete sich seinen Tieren, der Freiberger Stute und der Obstbaumkultur Er verliess diese Welt 1952. Willi, der Schlosser, blieb in seiner Ehe mit Katharina Bindels aus Rumpen kinderlos. Er starb 1966 auf tragische Weise bei einem Verkehrsunfall in Simpelfeld. Peter heiratete 1932 die aus Würselen stammende Luzia Dobbelstein. Aus dieser Ehe gingen die beiden Söhne Adolf (1934 – 2011) und Hans (1948 – 2015) hervor. Er starb 1963.
Mein Vater Georg Wilhelm war von 1937 – 1943 mit Elfriede Vetter (1906 - 1943) aus Kohlscheid verheiratet, die 1943 mit ihrem Söhnchen im Wochenbett starb. 1944 vermählte er sich mit Josefine Bischoff (*1911 - 1987) aus der Weststrasse. Aus dieser Ehe stammt Käthe (Catherine * 1945) und Wilma (* 1948). Georg Wilhelm lebte bis 1968 und Josefine bis 1987.

Weisser Sonntag 1958 an der Josefstrasse 58. Im Hintergrund alte Grube Langenberg. V.l. Georg Wilhelm de Crousaz (1909 – 1968), Peter de Crousaz (1904 – 1963), Wilma de Crousaz (1948), Doris Bischoff (1951), Hans de Crousaz (1948 – 2015)

Catherine und ich sind verheiratet, haben je zwei Kinder und leben in Bülach. Catherine übersiedelte 1966 in die Schweiz und arbeitete von 1966 – 1969 in der Lohnbuchhaltung der Swissair und danach bei einem Rechtsanwalt. 1969 verliess auch ich Kohlscheid, da ich eine Anstellung als Sekretärin in der Finanzabteilung der Swissair gefunden hatte, wo ich bis 1978 tätig war. Anschliessend arbeitete ich als Redaktorin in der Berufsberatung. Von Hans, dem Jüngsten (* 1917 – 2003 in Luzern) der Nachkommen von Georges und Katharina stammen die Kinder Yvonne (1948 – 1981) und Roger (* 1949), der mit zwei Söhnen und drei Enkelkindern die Generation der Familie weiterführt.

Das Familienhaus in der Josefstrasse 

Peter, übernahm 1955 das gesamte Anwesen und zahlte seine Geschwister aus. Adolf und sein Bruder Hans verkauften die Liegenschaft 1978 an einen Architekten, der ein neues Haus baute und aus dem Gelände ein Bijou zauberte. Heute wohnt dort die Familie Moser.

Nachbarn waren auf der rechten Seite der Josefstrasse ab Ende der 1950er Jahre ab Schönfelderstrasse Frohn, Krichel, Sauren, Rüland, Simons, Decker, Sistemich, Kiefer, König, Lausberg, Paffen etc. In den späteren 1960er Jahren bauten die Familien Schwarz, Butenuth und Bremen auf dieser Seite weitere Eigenheime. Die linke Seite der Josefstrasse ab Schönfelder Strasse bis hinab zum Trappelebersje war Wiesenland und gehört dem Bauern Wintgens jun. aus Vorscheid. Das Gelände wurde erst ab Mitte der 1960er Jahre bebaut.
 
Somit schliesst sich der Reigen der Familie de Crousaz aus Kohlscheid.

Wer Wilmas Ausführungen für den schweizerischen heraldischen Verein "Herbstspaziergang am Langenberg" lesen möchte, hier klicken.


Über die Autorin

Wilma Riedi geborene de Crousaz (1948) lebt in Bülach im Kanton Zürich/Schweiz. 

Sie stammt aus der Linie der de Crousaz von Trey VD und ist auch Bürgerin von Ilanz und Castrisch GR.

Als Auslandschweizerin besuchte sie die Schulen in Kohlscheid und Aachen. Nach dem Handels- und Sekretärinnendiplom sowie diversen Weiterbildungen war sie viele Jahre in der Versicherungs- und Airlinebranche im In- und Ausland tätig.


Neben diversen Kurzartikeln im Jahrbuch der Schweizerischen Gesellschaft für Familienforschung SGFF beteiligte sie sich mit der Geschichte „Herbstspaziergang am Langenberg“ am Projekt der GHGZ „Fenster in die Vergangenheit“. Sie verfasste die Familienchronik der de Crousaz von Chexbres VD und arbeitet derzeit noch an der Familiengeschichte der de Crousaz von Trey VD. Zudem schrieb sie einen Artikel über die Familie Oswald von Dutjen GR und über die Familie Barfuss aus Igis GR. 

Bis zu ihrem Rücktritt aus dem Berufsleben Ende 2011 war sie 17 Jahre als Redaktorin in der Berufsberatung tätig.

Sie ist Mitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Familienforschung SGFF (von 2003 bis 2008 im Vorstand), der Genealogisch-Heraldischen Gesellschaft Zürich GHGZ und des Cercle Vaudois de Généalogie CVG. Seit 2021 ist sie Stadtführerin von Bülach.


Wilma Riedi-de Crousaz als Stadtführerin

Danke

Vielen Dank an Wilma Riedi-de Crousaz 

Ich bin sicher, dass viele Kohlscheider nicht nur den Namen erinnern, sondern auch an Wilma als Schul- und Spielfreundin. Zusätzlich war ich neugierig auf Ihre Geschichte als Kind der eingewanderten Familie und der Entwicklung zur Rückkehr in die Schweiz. Nach einigem Austausch war Sie unkompliziert bereit, den Geschichtsfreunden zu berichten.

Wir alle wissen, wie aufwendig die Erstellung eines Berichtes ist, desto dankbarer bin ich Wilma de Crousaz für ihren Rückblick. 

Erich Hallmann


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