Epidemien in Kohlscheid
In früheren Jahrhunderten gab es in Kohlscheid immer schon Epidemien und schlimme Krankheiten.
Und zur Winterzeit gab es früher selbstgemachten Hoikies.
Die Auszüge aus den bekannten Büchern „Spuren der Vergangenheit“ von Josef Aretz und „St. Katharina Kohlscheid“ von Josef Gasten geben Ihnen schnell einen Eindruck von dem damaligen Geist und Geschehen.
Die heute üblichen Begriffe wie: Epidemie, Hygiene, Meldepflicht, Übertragung aus anderen Gegenden, Desinfektion, Kostenübernahme, Belehrung, Vorsorge etc. waren schon in früheren Jahrhunderten in Kohlscheid auch schon starke Themen. Zu Masken haben wir nichts gefunden.
Lesen Sie hier zu Epidemien
Und zum Hoikies habe ich das Verzällchen Kohlscheider Spezialität
Wichtige Anmerkung:
Die vier Bände von Josef Aretz: Spuren der Vergangenheit nebst Nachlass sind die Wissensquelle für viele Aufsätze etc. Zitate hieraus sind immer gekennzeichnet.
Die Bücher sind sehr empfehlenswert; ggf. noch im Buchhandel erhältlich. Ansonsten Anfrage beim Heimatverein
Etwas Scheeter Platt
Wenn im oberen Teil Fakten zu den Epidmien zu finden sind, dann bringe ich hier einige Redewendungen,
die in den vorigen Jahrhunderten sicherlich zu hören waren.
Wenn jemand Krank war, sage man:
Do könnste met ant lieje --------------Du bist bettlägerich
Hä sit krank uß de Oue us. -------------An den Augen sieht man, dass er krank ist.
Hä es kott va Ohm . -------------------Er ist kurzatmig .
Hä ess esu maajer wi en Heringsküüt ---Er ist sehr mager
Und wenn er dann gestorben war:
Hä hat sich druuß jemaht.-------------Er ist gestorben.
De litt op dr Schoof. -----------------Der ist gestorben, aber noch nicht beerdigt.
De litt op et Möüchebendche.---------Der liegt auf dem Friedhof.
Scheeter Platt ist schwierig zu schreiben, deshalb gibt es hier ein paar Worte zu hören.
Drei kurze Verzällchen:
Deshalb sprechen wir kein Platt mehr
Eine Erklärung; es gibt vielleicht noch andere Gründe - viel wichtiger ist aber mal wieder einpaar Worte zu sprechen. Link zum Verzällchen
Häufig zu hören - Dat
Dieses Wörtchen bezeichnet soviel. Deshalb gehört es zu den meistgbrauchten Wörter im Scheeter Platt. Wenn Sie dieses Wort sprechen können, dann ist dat ein juter Anfang. Probieren Sie mal. Link zum Verzällchen
Kohlscheider Spezialität
Man nehme: ---leider habe ich das Rezept von meiner Mutter nicht aufgeschrieben - damals als es zur Herbst- und Winterzeit immer Hoikies (graue Sülze) gab. Auf diese Weise, also mit Hoikies wurde Fleisch konserviert.
Im großen Einkochkessel wurden jede Menge Teile vom Schwein zusammen mit Gewürzen aufgekocht. Wichtiger Bestandteil - Schweineöhrchen. Sie enthalten den Knosch, den Knorpel. Va de Knosch wed dr Hoikies stiief.
Alle vorhandenen Schüsseln wurden ca. 12 cm hoch mit dem "Festen" gefüllt. Es entstand ein nach der Schüssel geformtes wunderschönes Stück Sülze.
Aufbewahrt wurden die Schüsseln im kalten Keller in einem Schrank. Die Schranktüre war mit feinmaschigem Draht bespannt. (För jäje de Müs)
Aus dem Rest im Kessel , also alles weniger "Feste" wurde eine Suppe (de Hoikieszupp) gezaubert. Herrlich säuerlich.
Sie kennen keinen Hoikies oder Sie wollen nach langer Zeit noch mal probieren? - Es gibt ihn mit Original Geschmack bei Geilgens, früher Hütten am Markt. Fragen Sie einfach nach Hoikies. Link zum Verzällchen
Hier könnnen Sie uns kontaktieren:
https://dreilaenderschmeck.de/rezepte/oecher-heukaes/
Das ist das Rezept meiner Oma. Sie stammte eigentlich aus Schwerte, hatte aber einen Aachener – meinen Opa – geheiratet und war 1914 mit ihm ins Saarland gezogen. In der Familie war Heukäs an Weihnachten ein Muss! Einigen schmeckte dieses einfache Gericht besser als die Kalbfleischsülze meiner Mutter…